Die meisten Menschen verbinden das Stichwort „Meditation“ mit der Vorstellung, still zu sitzen und die Aufmerksamkeit möglichst nicht abschweifen zu lassen. Es gibt ebenso die Möglichkeit der Meditation im Gehen und zwar im geschlossenen Raum oder draußen in der Natur. Bei dieser Art der Meditation liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf den Bewegungen des Körpers. Daher ist die Geh-Meditation auch für AnfängerInnen ideal, denen es zu Beginn oft schwerfällt, länger stillzusitzen.

Geh-Meditationen haben ihren Ursprung im Buddhismus und sind eine gute Übung, um Achtsamkeit und Entschleunigung zu erlernen. Wesentlich bei der Meditation im Gehen, ist die Nutzung der natürlichen Geh-Bewegung, um gegenwärtig und bewusst den Moment zu erleben. Im Alltag sind wir während des Gehens meist in Gedanken bei anderen Dingen: wir denken z.B. darüber nach, wo wir hin wollen und was wir dort tun werden. Der Körper und das Gehen dienen uns nur als wenig beachtetes Transportmittel zum Ziel. Aber der Körper reagiert: wenn wir uns gestresst fühlen, bewegen wir uns automatisch schneller. Oder wir sind mit der Flut von Eindrücken beschäftigt, die ständig über uns hereinbrechen und merken gar nicht, dass wir gehen. Bei der Gehmeditation lenken wir unsere Aufmerksamkeit zunächst ganz bewusst auf das Gehen selbst und die Körperempfindungen, die wir dabei haben. In einem zweiten Schritt konzentrieren wir uns auf die Schrittfolge im Atemrhythmus.

Achtsames Gehen kann wie die klassische Form der Meditation viele positive Effekte auf die körperliche und psychische Gesundheit haben: Entspannung und der Abbau von Stresshormonen im Körper werden miteinander verknüpft. Auch bei Bluthochdruck oder der Neigung zur Depression kann das meditative Gehen hilfreich sein.

Mit Andreas Bauer